Schule: Licht und Farben
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Vorbereitung
Wir definieren ein paar Kleinigkeiten. Wir brauchen nicht zu verstehen was das eigentlich ist. Es hilft uns weiter unten dass wir ein paar Experimente machen können.
import Fledex.Leds
import Fledex.Color.Names
:ok
Einleitung
Das Thema Licht und Farben ist recht schwierig und sehr kompliziert. Selbst die Wissenschaft hat es noch nicht zu 100% entschlüsselt.
Es kann deshalb nicht innerhalb einer Stunde abgehandelt werden. Wir werden das Thema zwar richtig, aber stark vereinfacht abhandeln und uns vor Allem auf die Teile konzentrieren die für unsere Experimente wichtig sind.
Falls es Fragen gibt werden die aber gerne beantwortet.
Die Grundlagen - Was ist Licht?
Licht ist eine elektromagenetische Welle die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.
Wir werden diesen beschreibenden Satz in seine verschiedenen Element aufspalten und stellen uns die folgenden Fragen:
-
Was ist eine
Welle
? -
Warum
elektromagnetisch
? Was ist das eigentlich? -
Und was ist eigentlich die
Lichtgeschwindigkeit
?
Welle
Wir kennen Wellen von Wasserwellen (wenn man einen Stein ins Wasser wirft) oder Schallwellen (wenn man einen Ton hört). Ihnen gemeinsam ist die Ausbreitung und die Auf- und Abbewegung des Mediums (Wasser oder Luft).
Die Anzahl der Auf- und Abbewegungen pro Sekunde nennt man Frequenz
(gemessen in Herz Hz
) und ist eine Eigenschaft der Welle. Häufig misst man die Abstände zwischen den Bergen und Tälern und nennt sie Wellenlänge
(gemessen in Metern m
)
Es ist erwähnenswert, dass es mehrerer Arten von Wellen gibt, nicht nur die die sich auf- und abbewegen. Das Prinzip ist aber das Gleiche.
Auch Licht kann als Welle beschrieben werden.
elektromagnetisch
Elektromagnetisch wird die Welle genannt weil sie aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern besteht.
Ein Draht, den man zu einer Spule formt und mit Strom speist, produziert ein magnetisches Feld (ein Magnet entsteht). Andererseits fliesst ein Strom in einem Draht wenn man einen Magneten über den Draht bewegt.
Sprich, der Strom kreiert einen Mageneten und der Magnet kreiert einen Strom, der wiederum einen Magneten kreirt, … . Dieses Wechselspiel lässt eine Elektromagnetische Welle entstehen.
Lichtgeschwindigkeit
Die Lichtgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit die das Licht (im Vakuum) hat, etwa 300 000 km/s
(genau 299 792 458 m/s
). Es ist eine physikalische Konstante und ändert sich nicht. Das resultiert in oft unerwarteten Effekten.
Wir kennen die Geschwindigkeit ganz genau, weil das Meter (m
) als ein Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit definiert ist (seit 2019). Das Meter war bis dahin (seit 1791) so definiert dass der Äquator 40 000 km
enspricht.
Grundlagen - Was ist das sichtbare Licht?
Als Licht wird die elektromagnetische Strahlung der Sonne bezeichnet, aber wir Menschen konnen nicht den gesamten Bereich sehen, sonder nur den bereich zwischen etwa 380 nm
und 750 nm
. Wellenlängen ausserhalb dieses Bereiches sind für uns nicht sichtbar, aber manche Tiere können sie wahrnehmen. Diese Bereiche nennen wir Ultraviolett und Infrarot:
Farbname | Wellenlänge | Frequenz |
---|---|---|
violett | 380–400 nm | 749–789 THz |
400–425 nm | 705–749 THz | |
indigo | 425–450 nm | 666–705 THz |
blau | 450–460 nm | 652–666 THz |
460–465 nm | 645–652 THz | |
465–470 nm | 638–645 THz | |
470–475 nm | 631–638 THz | |
türkis | 475–485 nm | 618–631 THz |
485–500 nm | 600–618 THz | |
grün | 500–520 nm | 577–600 THz |
520–540 nm | 555–577 THz | |
540–550 nm | 545–555 THz | |
550–560 nm | 535–545 THz | |
gelb | 560–565 nm | 531–535 THz |
565–570 nm | 526–531 THz | |
570–575 nm | 521–526 THz | |
575–580 nm | 517–521 THz | |
orange | 580–590 nm | 508–517 THz |
590–595 nm | 504–508 THz | |
595–600 nm | 500–504 THz | |
rot | 600–605 nm | 496–500 THz |
605–610 nm | 491–496 THz | |
610–615 nm | 487–491 THz | |
615–620 nm | 484–487 THz | |
620–780 nm | 384–484 THz |
Anmerkungen:
-
Ein Nanometer (
1 nm
) entspricht einem milliardstel Meter (0,000 000 001 m
) -
Ein Teraherz (
1 THz
) entspricht einer Trillion Herz (1 000 000 000 000 Hz
) oder Schwingungen pro Sekunde.
Grundlagen - Wie nehmen wir Licht war?
Natürlich nehmen wir Licht mit unseren Augen war, aber was passiert im Auge? Für’s “Farbsehen” braucht man mindestens 2 verschieden Rezeptoren die bei unterschiedlichen Wellenlängen auf das einfallende Licht reagieren.
Das menschliche Auge besteht (vereinfacht) aus sogenannten Stäbchen und Zäpfchen:
- Die Stäbchen sind sehr breitbandig und für das Nachtsehen verantwortlich (sie sind sehr empfindlich, können aber keine Farbe sehen).
- Die Zäpfchen gibt es in 3 Typen die auf unterschiedliche Wellenlängen ansprechen (L = rot, M = grün und S = blau). Sie erlauben unserem Gehirn das Farbsehen.
Hier die Empfindlichkeit der Stäbchen und Zäpfchen:
Der Mensch kann aber nicht nur die Regenbogenfarben (monochromatisches Licht) sehen, sondern auch Mischfarben. Magenta ist z.B. nicht im Regenbogen zu finden da es eine Mischfarbe aus Rot und Blau ist, die im Regenbogen nicht dicht beieinander liegen. Gelb ist auch eine Mischfarbe, allerdings von Rot und Grün welche nebeneinander liegen, weshalb man Gelb im Regenbogen sieht.
Farbmischung
Man unterscheidet von 2 Arten der Farbmischung: die additive und die subtraktive Farbmischung. Die Art hängt von der Farbmischung wie Lichtfarben (Wellenlängen) herausgefiltert (subtraktiv) oder kombiniert (additiv) werden.
Subtraktive Farbmischung
Wenn Licht auf ein Blatt Papier fällt wird das (weisse) Licht reflektiert. Wenn wir mit einem roten Stift eine Linie malen dann erscheint die Linie rot weil nur die Farbe reflektiert wird und alle anderen Farbanteile herausgefiltert werden.
Malen wir jetzt mit einem Blauen Stift auf die Rote Linie, dann wird die Linie schwarz sein, da der Rote Stift alle Farbanteile ausser dem Roten absorbiert under der Blaue Stift alle Farbanteile ausser dem Blauen. Im Endeffekt bleibt kein Farbantail mehr übrig. Damit sieht es schwarz aus.
Das ist die subtraktive Farbmischung (wir fangen mit Weiss an und ziehen davon Farben ab).
Additive Farbmischung
Wenn wir eine rote Lampe haben dann wird nur das Licht mit der roten Wellenlänge ausgesendet. Wenn wir jetzt auch noch eine blaue Lampe haben und sie an auf die Rote legen (Ich weiss, das ist etwas schwierig, aber wenn man weit genug weg ist, reicht es wenn die Lampen dicht genug beieinander sind), dann werden sowohl die roten als auch die blauen Wellenlängen ausgesendet. Die zwei Farben mischen sich. Wenn man dann auch noch eine grüne Lampe hinzufügt, dann sieht es etwa wie folgt aus.
Das ist die additive Farbmischung (wir fangen mit Schwarz an und legen Farben drauf).
> [!NOTE] > Mit unserer Lichterkette wenden wir nur die additive Farbmischung an
Los geht’s!
In unserer Lichterkette haben wir 3 Grundfarben: Rot, Grün und Blau. Jede dieser Grundfarben kann eine Intensität von 0
-255
annehmen das ergibt insgesamt $256^3 = 256 \times 256 \times 256 = 16 777 216 \approx 16,7$ Millionen Farben.
Wir können das gleich mal ausprobieren. Klicke dafür in jedem Code-Block auf Evaluate
und das Ergenis erscheint darunter.
Wir definieren zuerst mal eine Sequenz bestehend aus 5 LEDs. Alle haben keine Farbe (schwarz).
leds(5)
Jetzt definieren wir die ersten 3 LEDs als rot (red
), grün (green
) und blau (blue
)
leds(5) |> red() |> green() |> blue()
Wir können die Farben auch mit unseren 3 Grundfarben {r, g, b}
und ihren Intensitäten (von 0
- 255
) angeben. Bei Rot haben wir nur einen roten Anteil, die anderen Farben leuchten nicht. Wir definieren also: rot = {255, 0, 0}
. Die anderen Farben werden entsprechend definiert: grün = {0, 255, 0}
, blau = {0, 0, 255}
.
leds(5) |> light({255, 0, 0}) |> light({0, 255, 0}) |> light({0, 0, 255})
Das erlaubt uns jetzt auch beliebige Mischfarben zu definieren indem wir die Intensitäten der 3 Grundfarben angeben. Unser Magenta kann also definiert werden als Mischung aus rot und blau {255, 0, 255}
.
leds(5) |> light({255, 0, 0}) |> light({0, 255, 0}) |> light({0, 0, 255}) |> light({255, 0, 255})
Experimentiere!
So, jetzt bist du dran mit den Farben zu spielen. Welche interesanten Mischfarben kannst du entdecken?